Sonntag, 10. April 2022

WUNSCHKYND

Anna Lena Diel



Paul und ihr Mann Sören haben sich mit den Jahren immer mehr auseinandergelebt und ihre 18-Jährige Tochter geht immer mehr ihren eigenen Weg. Paulas Traum von einem zweiten Kind hat Sören gekonnt immer von sich abgeschoben und nun hört Paula langsam ihre innere Uhr ticken.
Doch eigentlich sollte sie besser keine Kinder mehr bekommen, denn sie leidet unter starken Migräne Attacken und hat dies durch ihre DNA an Tochter Finja weitervererbt. Die Gefahr ist groß, dies auch an Kind Nummer 2 weiterzugeben. Eigentlich wäre es für Paula ein leichtes dieses zu umgehen, denn sie ihr Genetikingenieurin und könnte durch ihr Fachwissen die Genome des Embryos verändern. Doch bei der Umsetzung ist sie auf Hilfe angewiesen.
Mal gut das direkt gegenüber ihr Nachbar Robert wohnt, welcher eine eigene Praxis hat und darauf spezialisiert ist künstliche Befruchtungen durchzuführen.
Nur wie kommt sie an ihn ran, ohne ihm dabei ihren eigentlichen Plan zu verraten?
Denn das was sie vor hat, ist eigentlich aus ethischen Gründen Gesetzlich verboten.
Aber auch in der Ehe von Robert und seiner Frau Beatrice läuft nicht alles wie es sollte.
Wird dies am Ende Paula bei ihren Vorhaben helfen können?

Die Autorin Anna Lena Diel hat mit ihrem Roman Wunschkynd“ ein brisantes Thema aufgegriffen.
Ist es vertretbar, in den natürlichen Prozess so weit einzugreifen, um wie in diesem Fall eine Migräne auszuschließen? Das Genom des im Reagenzglas gezeugten Embryonen zu verändern?
Trotz möglicher Risiken bringt Paula nichts von ihrem Vorhaben ab. Sie möchte um jeden Preis ein Kind, egal wie. So verstrickt sie sich immer mehr in Lügen und ahnt nicht, was sie alles damit zerstört.
Auch Robert ist nicht so nett, wie er tut, denn auch er hat einen großen Wunsch. Er hat aus erster Ehe zwei Töchter, träumt nun von einem Jungen und dabei könnte Paula ihm behilflich sein. Da Paulas geplante Erpressung bei Robert nicht funktioniert hat, können sie sich doch noch einigen. Nach dem Motto, eine Hand wäscht die andere.
Am Ende passiert, was passieren muss, aber mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Der Schreibstil ist angenehm, hat mich gefesselt und bis zum Ende gut unterhalten.
Einzig allein hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Hier bleiben Fragen offen, aber vielleicht auch aus gutem Grund?


FAZIT
Ein ausgesprochen spannender Roman mit einem Kontext, der es in sich hat.
Beim Lesen konnte man vieles über Genome Editing erfahren und es regt einem zum Nachdenken an.
Klar gibt es die künstliche Befruchtung schon länger. Auch bestimmte Untersuchung während der Schwangerschaft, um Krankheiten auszuschließen, aber Genome zu verändern, ist zum Glück aktuell aus ethischen Gründen verboten.
Wo soll dies später hinführen?


Von mir gibt es insgesamt 
⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne

Einen Stern muss ich leider aufgrund der offenen Fragen abziehen. Ansonsten hätte das Buch von mir ganz klare 5 Sterne bekommen.

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