Besuch aus ferner Zeit
von Katherine Webb
Die Autorin Katherine Webb hat ein tolles Händchen und weiß genau wie sie
die Charaktere im Buch beschreiben muss. Man kann sich diese genau vorstellen.
Dadurch fällt es einem leicht, sich in die Gefühle und Gedanken in allen Farben
und Formen vorzustellen.
Im Buch befinden wir uns gleich in zwei
Zeitebenen.
Die Erzählstränge
sind durch Überschriften mit Zeitangabe markiert, auf insgesamt 21 Kapitel
abwechselt man von der Gegenwart in die Vergangenheit hin und her.
Die Geschichte ist leicht mystisch und
mysteriös gestaltet, was mich persönlich sehr ans Buch gefesselt hat.
Liv durchlebt gleich zwei
Schicksalsschläge. Einmal trauert sie um ihr tot geborenes Baby
und dann sucht sie in Bristol nach ihrem verschwundenen Vater.
Sie beschließt in Haus von ihrem Vater in Bristol
zu ziehen, was vielleicht am Ende doch keine so gute Idee war. Sie möchte aber
heraus finden, wohin und wie ihr Vater Martin verschwunden ist.
Bald schon plagen ihr Alpträume und auch das
Weinen eines Babys bringt Livs Gefühlswelt immer wieder in wanken.
Wird Liv den Grund für das mysteriösen
Verschwinden ihres Vaters herausfinden?
Was hat es mit diesen alptraumhaften Geräuschen
im Haus auf sich? Spielt ihr das Gehirn einen Streich?
Die Spannungen beginnen mit ganz feinen
Andeutungen, dass in Martins Haus etwas nicht mit rechten Dingen zugehen
könnte, doch der Spannungsbogen ist hoch, je mehr der Leser aus der
Vergangenheit erfährt desto mehr klärt sich die Geschichte und wird immer
unheimlicher, den eines wird plötzlich klar, diese Stimmen bildet sich die
depressive Liv nicht ein.
Hat ihr Vater die Stimmen auch gehört? Hat dies
etwas mit dem verschwinden zu tun?
Und da ist dann auch noch ein Mann, der immer
wieder zu Liv kommt und nach zwei Frauen fragt.
Neben diesem Handlungsstrang in der Gegenwart gibt
es einen weiteren, der uns zurückführt ins Jahr 1831, als Bethia Shiercliffe
eine Landstreicherin namens Louisa in das von ihr betreute Armenhaus aufnimmt.
Doch schon bald versetzt Louisa Bethia in
Aufregung, denn Bethia hat ihre Geheimnisse und Angst, dass ihr angenehmes
Leben schnell zu Ende sein könnte.
Haben vielleicht die beiden Erzählstränge etwas
mit dem verschwinden von ihrem Vater zu tun?
Mich hat die Geschichte in beiden Zeiten sehr
ergriffen und man wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht.
Die Sprünge von Gegenwart und Vergangenheit
haben einen sehr gefesselt. Man bekam deutliche Einblicke aus vergangener Zeit,
in der Sklaverei und den Standesunterschied zwischen Weiß und Schwarz gewesen
ist.
Das Cover zeigt einen einsamen Haus in England,
der in der untergehenden Sonne friedlich in goldenem Schimmer liegt.
Ich kann die Autorin bisher nicht, aber sie hat
mich sehr in die Geschichte mitgenommen.